Bericht vom 5.Bayerischen Landestreffen

Das war das 5. Bayerische Landestreffen der Gehörlosen vom 09. bis 13.Juni 2004 in Bayreuth

 

Mittwoch, 09. Juni 2004 - Podiumsdiskussion "Untertitel im Fernsehen"
(Stadthalle - Kleines Haus, 96 Zuschauer)

Um 14.30 Uhr begrüßte der Moderator und Landesbeauftragte für politische Bildungsarbeit Gerhard Jandy die Podiumsdiskussionteilnehmer, die Landtagsabgeordneten Frau Ingeborg Pongratz von der CSU, Frau Christa Steiger von der SPD, Frau Ulrike Gote von den Bündnis 90/ DIE GRÜNEN, den Landesvorsitzenden Rudolf Gast und den Leiter des Gehörlosenforums Bayreuth Thomas Kufner. Damit die Kommunikation zwischen Hörenden und Gehörlosen klappt, dolmetschte Holger Ruppert aus München. Jandy hieß auch Ruppert herzlich willkommen. Er freute sich, dass zu Beginn des Landestreffens am Mittwoch viele Leute die Diskussion verfolgen möchten.
Der Moderator erläuterte die Notwendigkeit von Untertiteln im Fernsehen für hörbehinderte Menschen. Jedoch lässt das Angebot an Untertiteln des Bayerischen Rundfunks zu wünschen übrig, obwohl der Landesverband schon seit Jahren initiativ war und sich für die Untertitelung einsetzte.

 


Der Bayerische Rundfunk soll die Rundschau und die Abendschau untertiteln, sowie so bald wie möglich ein Drittel aller Sendungen untertiteln. Es ist zu bedauern, dass kein Vertreter vom Bayerischen Rundfunk an der Diskussion teilnimmt, so Jandy. Gehörlose fordern ihr Recht auf einen ungehinderten Zugang zu den Medien zu Recht ein. Der Moderator gab die neueste Meldung bekannt:
Die Rundfunkgebührenbefreiung für Behinderte soll abgeschafft werden! Die Hörgeschädigten wären bereit Gebühren zu zahlen, wenn alle Sendungen untertitelt werden würden. Im Foyer der Stadthalle ist eine Protest-Aktion gegen die Streichung der Rundfunkgebührenbefreiung aufgerufen worden.

 


Jeweils alle drei Landtagsabgeordneten meldeten sich zu Wort, unterstützen die Anliegen der bayerischen Gehörlosen und zeigten sich enttäuscht darüber, dass kein Vertreter des Bayerischen Rundfunks erschien. Die Abgeordneten betonten die Einigkeit aller Landtagsfraktionen in dieser Frage. Die Zuschauer applaudierten vehement. Frau Steiger fragte sich, warum der Bayerische Rundfunk alle Kreativität besitzt, etwas zu verhindern, aber keinerlei Kreativität hat, etwas für Menschen mit Hörbehinderung zu tun. Alle drei Landtagsabgeordneten sicherten der Versammlung zu, sich für mehr Untertitel im Bayerischen Fernsehen einzusetzen. Rudolf Gast schlägt vor, einen Arbeitskreis aus den Vertretern von den Hörgeschädigten, Sozialpolitikern und Vertretern vom Bayerischen Rundfunk zu bilden. Dies wurde von allen einhellig begrüßt. Thomas Kufner zeigte Beispiele auf, zu welchen Sendezeiten Sendungen mit Untertitel im 3.Programm liefen. Zum Ende der Diskussion bedankte sich Moderator Jandy bei den Abgeordneten und Vertretern der Gehörlosen und überreichte ihnen als Geschenk die Landestreffen-Tasse mit Pralinen.

Feierliche Eröffnung des Landestreffens
(Stadthalle - Kleines Haus, 130 Zuschauer)

Zu Beginn der feierlichen Eröffnung um 16.30 trat Tanzmariechen Mona von der Bayreuther Faschingsgesellschaft auf. Der Vorsitzende des Gehörlosenvereins Bayreuth und zugleich stellvertretender Landesvorsitzende Helmut Rühr hieß alle zum Landestreffen herzlich willkommen. Er begrüßte besonders den Oberbürgermeister der Stadt Bayreuth
Dr. Dieter Mronz und bedankte sich bei ihm für die Übernahme der Schirmherrschaft.
Des Weiteren begrüßte Rühr den Regierungspräsidenten der Regierung von Oberfranken Hans Angerer, die ehemalige Vizepräsidentin des Bayerischen Landtages Anneliese Fischer, den Landesvorsitzenden Rudolf Gast und alle Vertreter aus der Politik und aus dem öffentlichen Leben.

 


Bevor mit den Grußworten begonnen werden konnte, zogen ein Musikant mit Akkordeon und zwei gehörlose Kinder mit einer Stange, versehen mit fünf verbundenen weiß-blauen Transparenten auf die Bühne. Oberbürgermeister Dr. Mronz sprach sein Grußwort und freute sich, dass diesmal die Stadt Bayreuth als Ort des Landestreffens ausgewählt wurde und würdigte die Arbeit des Gehörlosenvereines Bayreuth in hohem Maße, vor allem den Aufbau des Hauses "Gehörlosen-Treff" in der Bismarckstraße, der von allen Seiten unterstützt wurde.
Das Landestreffen soll die Probleme Hörbehinderter bewusst machen, soll dem Zusammenkommen, der Gemeinschaft und der Kommunikation mit anderen Menschen dienen, so Regierungspräsident Angerer. Frau Fischer sprach für alle anwesenden Landtagsabgeordnete und betonte, die Gehörlosen sollen beim Landestreffen selbstbewusst auftreten und ihre berechtigten Forderungen gegenüber der Gesellschaft stark vertreten. Die heutige Podiumsdiskussion sei sehr interessant gewesen. Gehörlose sollen mit ihrer Forderung nach mehr Untertitel im Bayerischen Fernsehen nicht zu bescheiden sein, betonte Fischer. Der Landesvorsitzende Rudolf Gast hieß alle herzlich willkommen, auch die Gäste aus Frankreich, Italien, Ungarn und aus Uganda. Mit dem Öffnen der Transparente durch Oberbürgermeister
Dr. Mronz, Regierungspräsident Angerer, Frau Fischer, Rudolf Gast und Helmut Rühr wurde das Landestreffen offiziell eröffnet mit den Worten "Zur Eröffnung - 5. Bayerisches Landestreffen der Gehörlosen 9.-13. Juni 2004 - Herzlich Willkommen!"

 


Zum Ausklang trafen sich alle zu einem Sektempfang im Nebenraum. Die Vertreter der Politik und des öffentlichen Lebens erhielten als Geschenk die Landestreffen-Tasse mit Pralinen.

Am Abend nahmen einige Gehörlose die Möglichkeit wahr, die Katakomben der Bayreuther Aktienbrauerei zu besuchen. Anschließend konnten sie das gute "Zwickelbier", ein naturtrübes Bier probieren. Der Abend klang beim gemütlichen Beisammensein in Gehörlosen-Treff an der Bismarckstrasse aus.

Donnerstag, 10. Juni 2004
Am Vormittag organisierte der Vorsitzende des Gehörlosensportvereins Roland Reiß eine Wanderung zum Teufelsloch in der Nähe von Bayreuth. Zahlreiche Gehörlose nahmen das Angebot wahr. Trotz dem heißen Wetter waren alle von der Wanderung begeistert.

 


Zentraler Treffpunkt für alle war das Foyer der Stadthalle Bayreuth. Hier gab es ein großes Hallo und Wiedersehensfreude unter den Gehörlosen. So manche Freundschaften und Kontakte konnten geknüpft werden.

Landesjugendtag
(Stadthalle - Kleines Haus, durchschnittlich 60 Zuschauer)

Die Landesjugendbeauftragte Simone Geyer begrüßte um 10.00 Uhr alle jungen Gehörlose zu dem heutigen Landesjugendtag, ebenso die älteren Interessierten. Insbesondere wurde Herr Hauptkommissar Michael Hübsch von der Bayreuther Polizei begrüßt.

 


Er hielt einen Vortrag über das Thema "Drogen". Es wurden verschiedene Arten von Drogen erläutert. Drogen sind z.B.: Alkohol, Heroin, Nikotin, Ecstasy und vieles mehr. Was bewirken Drogen? Befinden sich Drogen im menschlichen Körper, verändert er sich. Der Mensch wird von der Droge abhängig. Der Körper und die Seele eines Menschen nimmt bei einer übermäßigen Einnahme von Drogen Schaden. Durch die Abhängigkeit von Drogen wird die Beschaffung von Suchtmitteln immer schwieriger, da die Drogen wie Haschisch oder Heroin teuer sind und geschmuggelt werden. Dadurch gerät der Abhängige in einen teuflischen Kreislauf, kommt nicht mehr aus ihm raus. Deshalb ist eine Aufklärung Jugendlicher, also die Prävention (Vorbeugung) vor Drogen sehr wichtig, so Hübsch. Nach der Mittagspause setzte Hübsch mit dem Vortrag über das Thema "Alkohol und ihre Folgen" fort. Er erklärte, was Alkohol ist und welche Wirkung es auf den Menschen ausübt. Alkohol nimmt man in Form von Getränken wie Bier, Wein etc. zu sich. Die negative Wirkung des Alkohols ist abhängig von der getrunkenen Menge, vom Alkoholgehalt im Getränk, vom Körpergewicht und vom Gesundheitszustand des Menschen. Warum ist Alkohol gefährlich? Der Alkohol gerät schnell in den Blutkreislauf. Man überschätzt sich dabei, denn die Wahrnehmung über das Sehen und Hören ist vermindert. Die Reaktionszeit verlängert sich. Der Alkohol baut sich nur langsam im Körper ab. Deshalb gibt es beim Autofahren in Deutschland eine Grenze von 0,3 Promille im Blut. Wer diese Grenze überschreitet, hat mit polizeilichen Strafen zu tun. Jugendliche lassen sich leicht zum Alkohol verführen, denn sie haben keine Erfahrung im Umgang damit. So überschätzen sie sich, trinken Alkoholhaltiges. Jugendliche wollen oft mit ihrem Auto imponieren. Das Imponiergehabe und der Alkoholgenuss ist eine teuflische Mischung. Deshalb sind junge Leute überdurchschnittlich oft in Verkehrsunfällen verwickelt. Simone Geyer bedankte sich beim Herrn Hübsch für den lehrreichen Vortrag und überreichte ihm ein Geschenk. Anschließend führte Karl Heinz Kierstein vom Gehörlosensportverein Bayreuth junge Gehörlose zum "Mini-Coca-Cola-Museum".

Landesseniorentag
(Stadthalle - Großes Haus, 310 Zuschauer)
Am Vormittag wurden gehörlose Senioren durch die Stadt von Bayreuth geführt. Anschließend bekamen die Senioren die Gelegenheit, mit dem Bus zur Eremitage zu fahren. Nachmittags trafen sie sich im Großen Haus der Stadthalle. Helmut Rühr begrüßte im Namen des Gehörlosenvereins Bayreuth alle Anwesenden.

 


Die Trachtengruppe "Alt-Bayreuth" trat mit einem Volkstanz auf. Landesvorsitzender Rudolf Gast begrüßte alle und freute sich, dass heute, wie in den vergangenen Jahren viele Senioren zum Landesseniorentreffen kommen. Er schnitt die Probleme des Staates, der das Sozialsystem umbauen muss, an. Die Freifahrt für Behinderte soll eingeschränkt werden. Die Rundfunkgebührenbefreiung soll abgeschafft werden. Alle wurden aufgefordert, mit Postkarten gegen die Abschaffung der Rundfunkgebührenbefreiung zu protestieren. Gast begrüßte auch ausländische Gäste, insbesondere die Direktorin der Gehörlosenschule Masaka in Uganda mit Dolmetscherin. Der Leiter des Seniorenbeirates der Stadt Bayreuth, Jörg Heimler richtete ein Grußwort an alle und wünscht einen guten Verlauf der Veranstaltung.

 


Der Landesseniorenbeauftragte Klaus Roser aus Nürnberg hieß alle willkommen, gab den Startschuss für den Vortrag von Frau Richter von der Landesversicherungsanstalt Bayreuth. Das Thema des Vortrages: "Neuregelungen in der gesetzlichen Rentenversicherung". Frau Richter erläuterte die Notwendigkeit der Rentenreform 2001 und ihre Weiterentwicklung. Die Ausgangslage für die Rentenentwicklung ist ungünstig: Steigende Lebenserwartung, Verschiebung des Verhältnisses zwischen Erwerbstätigen und Rentnern und kürzere Lebensarbeitszeit der Erwerbstätigen. Zur Sicherung des Rentensystems tragen die Rentner auch ihren Teil bei. Beispielsweise übernehmen die Rentner jetzt den vollen Beitrag zur Pflegeversicherung. Am 1. Juli 2004 wird die Rentenanpassung ausgesetzt. Dies soll die Entwicklung des Beitragssatzes für die Rentenversicherung dämpfen. Eine weitere Maßnahme ist die Einführung des so genannten Nachhaltigkeitsfaktors bei Rentenanpassungen. Je nach Anzahl der Beitragszahler steigt die Rente mehr oder weniger stark. Die Beitragszahler sollen im Laufe der Jahre immer weniger steuerlich belastet werden. Dafür sollen Renten im Laufe der Jahre immer stärker besteuert werden. Die jetzigen Beitragszahler werden zwar nach und nach steuerlich entlastet, sollen aber an die private Altersvorsorge denken, um genug Geld im Alter zu haben. Frau Richter erhielt von Rudolf Gast als Dank für den informativen und verständlichen Vortrag eine Rose und ein Geschenk. Nun wurde zur Stärkung eine Kaffeepause für eine halbe Stunde eingelegt.

 


Nach der Pause stellte der Landesvorsitzende Gast die Direktorin der Gehörlosenschule Masaka in Uganda und ihre Dolmetscherin vor. Gerhard Ehrenreich unterstützt im Rahmen des Landesverbandsprojektes diese Gehörlosenschule. Herr Burkard Lohmann, gehörlos, vom Berufsbildungswerk für Hörgeschädigte Winnenden wurde vorgestellt. Lohmann ist Mitarbeiter von Ehrenreich, Landesbeauftragter für grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Ehrenreich stellte das "Afrikaprojekt" vor und erzählte, wie es zu der Unterstützung für afrikanische gehörlose Kinder kam. 1996 wurde die Gehörlosenschule in Masaka gegründet.

 


Seit November 1997 unterstützt Ehrenreich die Schule. Die Schule begann mit 15 Kindern, jetzt werden 158 Kinder geschult. Aufgrund von zahlreichen Spenden konnten Baumassnahmen durchgeführt werden. Heute müssen Kinder das Wasser 1,5 Km von einem weit entfernten Brunnen transportieren. Der Landesverband möchte mit Hilfe von Spenden die Trinkwasserversorgung an der Schule ermöglichen. Die UNESCO stellt einen gewissen Geldbetrag für die Anschaffung eines Fahrzeugs zur Verfügung. Rudolf Gast ruft zu weiteren Spenden für das Projekt auf. Es ist noch viel zu tun, z.B.: bessere Ausstattung für die Schule. Ehrenreich sagt, der Bau einer Wasserleitung wäre zu teuer. Es soll Regenwasser über die Dächer aufgefangen werden und in die Tanks (10.000l) geleitet werden. Bis zu zwölf Jahren werden die Kinder geschult. Danach stehen die Kinder vor dem Nichts, denn bis heute ist keine Berufsausbildung für sie vorgesehen. Es ist geplant, auch eine Berufschule zu bauen. Vordringlich soll aber ein Speisesaal mit Küche gebaut werden. Die bayerischen Gehörlosen stellten Fragen zu der Lebenssituation in Uganda. In Masaka und Umgebung regnet es oft. Die Ernährungssituation dort ist gut. Es wachsen dort viele Früchte wie Bananen, Melonen, Kartoffeln und so weiter. Interessant ist festzustellen, dass ein jeder Gehörlose in Uganda einen Dolmetscher auf Staatskosten beanspruchen kann. Wer in Uganda Gehörlosenlehrer wird, muss die Gebärdensprache lernen.

 


Die Direktorin der Schule bedankte sich bei Ehrenreich für die großartige Unterstützung. Durch sie konnte vieles für die gehörlosen Kinder erreicht werden. Helmut Rühr bedankte sich bei allen für die Aufmerksamkeit und den Dolmetscherinnen Gudrun Gärtner und Frau Schiller aus Bayreuth, gab bekannt, dass eine Bayreuther Metzgerei 30 Kilo Schmalz für das Afrikaprojekt spendete. Jeder tut dabei etwas Gutes, wenn er für 1,00 Euro ein Schmalzbrot kauft.
Am Abend hatten Gehörlose die Gelegenheit, die Katakomben der Bayreuther Aktienbrauerei und das Brauereimuseum der Brauerei Meisel zu besuchen.

Freitag, 11. Juni 2004
Am Vormittag wurde das Angebot, zur Teufelshöhle zu wandern, von mehr Gehörlosen als am gestrigen Donnerstag wahrgenommen.

 


Andere Gehörlose machten bei der Stadtführung von Tanja Bauer mit. Sie wurden durch das Alte Schloss, das Opernhaus, die Villa Wahnfried und das Neue Schloss geführt.

Landesfrauentag
(Stadthalle - Balkonsaal, ca. 150 Zuschauer)

Um 10.00 Uhr begrüßte die Landesfrauenbeauftragte Carmen Geyer alle gehörlose Frauen aus Bayern und von Nah und Fern. Ganz besonders begrüßt wurden Frau Gerlinde Gerkens, Präsidentin des Deutschen Gehörlosenbundes, Frau Haeuschkel von der Gleichstellungsstelle Bayreuth und weitere Vertreterinnen von Gehörlosenverbänden.
Frau Geyer erläuterte kurz das Programm zum Landesfrauentag. Die Bezirksfrauenbeauftragten aus ganz Bayern und ihre Stellvertreterin wurden vorgestellt.

 


Frau Gerkens stellte sich mit Witz und Charme vor, bedankte sich für die Einladung zum Landestreffen. Die Organisation ihres Verbandes, des Deutschen Gehörlosenbundes (DGB) wurde anhand einer Overhead-Folie aufgezeigt. Der DGB hat zurzeit ca. 33.000 Mitglieder. Ganz begeistert zeigt sich Gerkens von der immer größer gewordenen gehörlosen Frauenbewegung. Der Deutsche Gehörlosenbund ist für alle Gehörlose wichtig. Diese ist für die Gehörlosen in Deutschland politisch aktiv. Frau Gerkens schätzt die Basis, möchte sich nicht von ihr abheben. Sie erzählte ein wenig von der Geschichte und von der Arbeit des DGB.
Im Jahr 2006 sollen die Kulturtage der Gehörlosen in Köln stattfinden. 2002 war ein wichtiges Jahr für Gehörlose. Die Gebärdensprache wurde gesetzlich anerkannt. Das Bundesgleichstellungsgesetz wurde vom Deutschen Bundestag beschlossen, so Gerkens. Somit ist der Weg für mehr Freiheit von Barrieren in allen gesellschaftlichen Bereichen geebnet. Zum Beispiel sollen in Zukunft Gehörlose auch mittels Gebärdensprachdolmetscher studieren können. Der DGB arbeitet ehrenamtlich, hat auch einige hauptamtliche Mitarbeiter, die vom Bund bezuschusst werden.

 


In den vergangenen Jahren sind der DGB hohe Schulden entstanden, durch eine Verkettung von unglücklichen Umständen. Nun ist der DGB schuldenfrei. Gerkens bedankte sich für die großartige Spendenaktion, um den DGB wieder solvent zu machen. Der DGB konnte seit damals vieles erreichen: Schwerbehindertenausweis, Führerschein für Gehörlose, Freifahrt im Umkreis von 50km für Gehörlose und vieles mehr. Auch kümmert sich der DGB um den Auf- und Ausbau des Dolmetscherwesens und um die Ausbildung von Gebärdensprachdozenten. Der DGB beobachtet die Umsetzung des Sozialgesetzbuches IX und des Bundesgleichstellungsgesetzes. In Bayern gibt es beim Landesgleichstellungsgesetz eine Lücke. Gehörlose Eltern hörender Kinder bekommen nicht immer die Kosten für einen Dolmetscher bei Elternabenden ersetzt, erläuterte Gerkens.
Der Bayerische Rundfunk strahlt immer noch zu wenig untertitelte Sendungen aus. Die Rundfunkgebührenbefreiung für Gehörlose soll abgeschafft werden. "Alle Gehörlose sollen gegen das Ansinnen protestieren!", forderte Gerkens. Die Kultusministerkonferenz hat beschlossen, alle staatlichen Sonderschulen in Förderschulen umzubenennen. Zum Beispiel "Förderschule Förderschwerpunkt Hören". Der Beschluss liegt schon viele Jahre zurück. Als die Münchner Landesschule umbenannt wurde, hagelte es an Protesten. In Nordrhein-Wesfalen hat man einen besseren Begriff ausgesucht: "Förderschule Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation". Vielleicht kann man sich in Bayern auch zu diesem Begriff ringen, schlägt Präsidentin Gerkens vor. Zum Schluss des Vortrages wurde ein Termin bekannt gegeben: Am 29.-31. Oktober 2004 findet das DGB-Frauenseminar in Bonn statt. Die Frauen bekamen Gelegenheit, an Frau Gerkens Fragen zu stellen und mit ihr zu diskutieren. Gerkens verzichtete auf das Honorar, welches dem Afrikaprojekt des Landesverbandes gespendet wird. Carmen Geyer bedankte sich sehr bei Frau Gerkens, überreichte ihr ein kleines Geschenk.

 


Nun trat die gehörlos/hörende Theatergruppe "Die Cowboys vom Bayerwald" mit dem Stück "American Line Dance" auf. Stellvertretende Landesfrauenbeauftragte Evi Büttner bedankte sich bei den Tänzern für den tollen Auftritt.

 


Anschließend trat Margrit Bielefeldt als Pantomimin "Margi" auf. Sie spielte mit drei Frauen aus dem Publikum eine Musikgruppe. "Margi" machte sich über die Unbedarftheit der Frauen lächerlich.
Nach dem Mittagessen begrüßte Carmen Geyer Frau Inge Eggers aus Bayreuth. Frau Eggers referierte über das Thema "Cosima Wagner, - Eine starke Frau". Ehefrau des Komponisten Richard Wagner.
Es wurde über den Lebenslauf Cosimas erzählt. Auch Richard Wagners Lebenswandel mit verschiedenen Frauen wurde beleuchtet. Cosima stand für Richard an erster Stelle. Das musikalische Wirken Richard Wagners und seine Freundschaften mit König Ludwig II und anderen Berühmtheiten wie Franz Liszt und Nietzsche wurden ebenfalls nahe gebracht.
Der Lebenswandel Cosimas war zu damaliger Zeit ungewöhnlich, ja für damalige Verhältnisse unmoralisch. Cosima war ihrer Zeit sehr weit voraus. Die Wagner-Festspiele waren Cosimas zweites Leben. Nach Richard Wagners Tod organisierte sie weiterhin die Festspiele.

 


Frau Eggers erhielt zum Dank für ihren Vortrag eine Landestreffen-Tasse als Geschenk von Frau Geyer überreicht. Margrit Bielefeldt und Evi Büttner aus Unterfranken führten einen kleinen Sketch vor. Sie trafen sich wieder und erzählten auf witzige Art und Weise ihre Erlebnisse. Da Margrit unmöglich angezogen war, verarschte Evi Margrit. Die Gruppe "Die Cowboys vom Bayerwald" trat wieder mit einem Tanz auf. Alle waren von dem Tanz begeistert. Zum Ende des Auftritts erzählte die Leiterin Liane Seiß, wie es zu der Tanzgruppe, gemischt von hörenden und gehörlosen Frauen, kam. Evi Büttner, Margrit Bielefeldt und Gerlinde Gerkens erhielten als Dank eine Rose. Wie beim gestrigen Landesseniorentag wurden die Gäste aus Uganda von Gerhard Ehrenreich, dem Landesbeauftragten für grenzüberschreitende Zusammenarbeit vorgestellt. Carmen bedankte sich bei Ehrenreich und den Gästen für ihr Kommen.

Vortrag von Dr. Ulrich Hase "Aktuelles Sozialthema"
(Stadthalle - Kleines Haus, ca. 300 Zuschauer)

Helmut Rühr freute sich über das Kommen vom Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft zur Förderung Gehörloser und Schwerhöriger Dr. Ulrich Hase und begrüßte ihn herzlich. Dr. Hase hielt einen Vortrag zum Themenkatalog Anerkennung der Gebärdensprache - Hintergründe und Erfolge, Sozialgesetzbuch IX und ihre Auswirkungen (Gesundheitswesen, Servicestellen, Arbeitsassistenz und Telefondolmetschen), Bundesgesetze und Landesgesetze zur Gleichstellung behinderter Menschen - Positives und Negatives, Mangel an Gebärdensprachdolmetschern, Dolmetschen im privaten Bereich? die Notwendigkeit eines Antidiskriminierungsgesetzes und aktuelle Themen: Fernsehgebühren und Freifahrt.

 


Dr. Hase betonte am Schluss seines Vortrages, der Weg, den die Deutsche Gehörlosengemeinschaft eingeschlagen hat, ist toll. Aber der Staat hat immer weniger Geld, um den Abbau der Barrieren für behinderte Menschen bezahlen zu können. Helmut Rühr bedankte sich bei Dr. Ulrich Hase für den interessanten Vortrag und bat das Publikum, an Herrn Dr. Hase Fragen zu stellen.

Kulturabend
(Stadthalle - Großes Haus, 360 Zuschauer)

Moderator Stefan Bauer begrüßte um 19.30 Uhr alle Gäste herzlich zum Kulturabend ebenso die Gäste aus Frankreich, Italien, Ungarn, Österreich (Salzburg) und Uganda. Aber auch von Kiel, Hamburg, Hannover, Herford, Berlin, Düsseldorf, Erfurt, usw. Besonders wurden begrüßt: der Schirmherr der Veranstaltung Oberbürgermeister Dr. Dieter Mronz, die Präsidentin des Deutschen Gehörlosenbundes Gerlinde Gerkens, der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft zur Förderung Gehörloser und Schwerhöriger Dr. Ulrich Hase, unser Landesvorsitzender Rudolf Gast, der Vorsitzende des Landesverbandes der Gehörlosen Thüringen Erhard Müller, der Vorsitzende des Fördervereins der Gehörlosen der Neuen Bundesländer Karlheinz Kunze und der ehemalige Bezirkstagspräsident von Schwaben, Dr. Georg Simnacher.

 


Nun trat wieder die Trachtengruppe "Alt-Bayreuth" auf und führten zwei Volkstänze vor. Der stellvertretende Landesvorsitzende Helmut Rühr hielt eine kurze Begrüßungsansprache, hieß alle nochmals herzlich willkommen. Der Landesvorsitzende Rudolf Gast hielt die Eröffnungsansprache und berichtete von dem bisherigen Verlauf des Landestreffens. "Heute Abend werden vier Personen und eine Institution des öffentlichen Lebens geehrt!", so Gast. Er wünscht allen einen schönen Abend. Anschließend trat die Jungendgruppe der "Alt-Bayreuther" auf. Das stumme Theaterstück spielte im Warteraum des Bahnhofs ab. Zwei Frauen machen sich auf unterschiedlichste Art und Weise fein, bevor der Zug kommt. Die Bäuerin macht der feinen Dame nach, schminkt sich mit Butter, Mehl, Schuhputzcreme und so weiter. Das Publikum zollte dem Theaterspiel großen Beifall. Nun kam das "Hand- und Fuß-Theater". Eine hörende Frau führte mit ihren Füssen und Händen verschiedene menschliche Charaktere zur Musik vor. Anschließend nahm Rudolf Gast die Ehrung vor. Es sollen Leute und Institutionen geehrt werden, die viel und Bedeutendes für Gehörlose und Schwerhörige geleistet haben. Bis jetzt wurden 18 Personen vom Landesverband mit der höchsten Auszeichnung geehrt. Als Erster erhielt Karl Nicola, langjähriges Mitglied in der Vorstandschaft des Gehörlosenvereines und des Bezirksverbandes der Gehörlosen Oberfranken die Ehrenurkunde mit Plakette. Frau Nicola nahm für ihren Mann den Preis entgegen, da Nicola schwer krank ist.

 


Als Zweiter wurde Josef Büsel, langjähriger Vorsitzender des Bezirksverbandes der Gehörlosen Schwaben geehrt.
Als Hörender, der sich für Gehörlose in Schwaben eingesetzt hatte, wurde Alt-Bezirkstagspräsident von Schwaben Dr. Georg Simnacher geehrt.

 


Er war förderte den Aufbau der Begegnungsstätte für Gehörlose seitens der bayerischen Bezirke. Dr. Simnacher hielt eine kurze Dankesrede. Als nächste Person bat Rudolf Gast Dr. Ulrich Hase auf das Podium. Er wird als langjähriger Präsident des Deutschen Gehörlosenbundes geehrt.

 


Er setzte sich sehr für die Anerkennung der Gebärdensprache ein und hatte großen Anteil an der Schaffung des Sozialgesetzbuches IX, was die Hörgeschädigten betrifft. Als Institution wurde das Zweite Deutsche Fernsehen, vertreten durch Herrn Ferdinand Utner, Leiter der Redaktion Online.de und zdf.de für die regelmäßige Untertitelung in Fernsehen mit der Urkunde und einer Ehrenplakette ausgezeichnet.

 


Der Intendant des ZDF, Markus Schächter, bedauerte es sehr, dass er zu der Ehrung nicht kommen konnte, so Utner.

 


Das gehörlose Kind Florian Kufner sagte Rudolf Gast, er hätte etwas vergessen. Nun gut, er überreichte Frau Gerkens eine Rose. Frau Frieda Stadelmann vom Gehörlosenverein Nürnberg, 90 Jahre alt, wurde für ihre 70jährige Mitgliedschaft im Gehörlosenverein mit einer Dankesurkunde und mit Geschenken geehrt.
Der Landesvorsitzende Gast rief die Gäste aus Uganda, Gerhard Ehrenreich als gehörlosen Entwicklungshelfer auf' s Podium. Die Direktorin der Gehörlosenschule Masaka in Uganda Schwester Immaculate Rose bedankte sich bei Ehrenreich und dem Landesverband für die großartige Unterstützung und für die Einladung nach Bayern. Ihre Rede in Englisch wurde von der Dolmetscherin Prossy in Gebärdensprache übersetzt.

 


Rudolf Gast machte einen Spendenaufruf für die dringend notwendige Trinkwasserversorgung. Alfons Stern 2.Vorsitzender des Bezirksverbandes der Gehörlosen Niederbayern überreichte der Schwester einen Scheck von 500 Euro. Nach dem erneuten Auftritt des Hand- und Fußtheaters wurde eine halbstündige Pause eingelegt.

 


Nach der Pause machte das Theater des Gehörlosenvereins Bayreuth seine Aufwartung. Die Schauspieler stellten historische Bayreuther Persönlichkeiten dar. Auf anschauliche Art und Weise, in historischen Kleidern wurde die Geschichte des Markgräflichen Hauses von Bayreuth nahe gebracht. Auch wurden der Komponist Richard Wagner und seine Frau Cosima vorgestellt.

 

 

 


Es wurde schauspielerisch erzählt, wie es zum Bau des Festspielhauses kam. Im Anschluss daran zeigte das Hand- und Fußtheater einen Zauberer mit echten, gelungenen Zauberstücken. Zum Ausklang des Kulturabends traten "Die Cowboys vom Bayerwald" auf. Bei einem Tanz haben sogar Dr. Ulrich Hase, Helmut Rühr und Gerlinde Gerkens mitgetanzt. Das war lustig! Moderator Stefan Bauer überreichte jeder Tänzerin eine Rose. Auch die Dolmetscherin Marion Rexin erhielt als Dank ein kleines Geschenk.

 



Samstag, 12. Juni 2004
Auch heute nahmen Gehörlose an der Stadtführung von Tanja Bauer teil. Die "Deaf-Biker" veranstalteten eine Sternfahrt zum Landestreffen. Gegen Mittag trafen die Biker mit ihren schweren Motorrädern vor der Stadthalle ein.

 



Vortrag "Gehörlosenkultur und Gehörlosengeschichte"
(Stadthalle - Kleines Haus, 150 Zuschauer)

Um 10.00 Uhr hieß Thomas Kufner den Referenten Helmut Vogel herzlich in Bayreuth willkommen. Helmut Vogel, gehörlos, aus Hamburg ist ein ausgezeichneter Kenner der deutschen Gehörlosenkultur und der deutschen Gehörlosengeschichte.

 


Fundiert erzählt er die Entwicklung der Gehörlosenbewegung seit dem 19. Jahrhundert. Im Jahre 1848 wurde der erste Gehörlosenverein in Berlin von Fürstenberg gegründet. Der Verein hatte zum Ziel gesetzt, sich sozial, politisch und kulturell für Gehörlose einzusetzen. Schon damals gab es Streit darüber, ob Gehörlose oral oder in Gebärdensprache unterrichtet werden. 1880 gab es in Mailand/Italien dann den Beschluss der europäischen Taubstummenlehrer, dass Gehörlose Kinder oral erzogen werden. Auf nationaler Ebene wurde 1927 erstmals der Reichsbund der Gehörlosen Deutschland gegründet. Die Organisation des Reichsbundes wurde erläutert. Sie entspricht der Organisation des heutigen Deutschen Gehörlosenbundes. Im Dritten Reich wurden gehörlose Frauen zwangssterilisiert. Dem Rassenwahn Hitlers zu Opfer fielen sie wie andere Menschen mit Behinderungen auch. Der Reichsverband wurde von den Nazis übernommen und geleitet. So wurde er fremd bestimmt. Nach dem zweiten Weltkrieg konnten die Gehörlosenvereine nur mit Zustimmung der Besatzungsmächte wieder zum Leben erweckt werden, nachdem sie in den Wirren des Krieges "untergingen". 1950 wurde in Düsseldorf der Deutsche Gehörlosenbund als Nachfolger des Reichsverbandes gegründet. Vorsitzende des DGB waren bisher Karl Wacker, Heinrich Siepmann, Max Härdtner, Bruno Kühne, Fritz Ellmers, Wolfgang Czempin und Dr. Ulrich Hase. 1959 fand in Wiesbaden der Weltkongress der Gehörlosen unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Theodor Heuss statt. Somit bekamen die deutschen Gehörlosen die Gewissheit, wieder in der demokratischen Weltgemeinschaft aufgenommen zu sein. In den 50er bis 70er Jahren stand die Wohlfahrt Gehörloser im Vordergrund. Danach wurden die Gebärdensprache, Gebärdensprachdolmetscher und der Zugang zu den modernen Medien Hauptarbeitspunkte der deutschen Gehörlosengemeinschaft. In den 80er Jahren kam man zu der Erkenntnis, dass die Entwicklung der Bildung und der Kultur Gehörloser weit hinter der Entwicklung in den USA zurückblieb. In den USA gibt es die Universität für Gehörlose in Washington, die Gallaudet University. Auch die bilinguale Erziehung war in den USA gang und gäbe. Auch über die Geschichte der Gehörlosengemeinschaft in der ehemaligen DDR wurde gesprochen. In Anschluss an dem Vortrag diskutierte das Publikum mit Herrn Vogel, stellten ihm Fragen. Ein Berliner Gehörloser erzählte von West-Ost-Kontakten in Berlin. Seit dem Mauerbau 1961 wurden viele Freundschaften zerrissen. Im Laufe der Jahre danach erhielten Gehörlose wie alle Bürger die Möglichkeit, wenn auch eingeschränkt, sich gegenseitig zu besuchen. Vogel hoffte, dem Publikum einen Einblick in die "Deaf History" geben zu können. Kufner bedankte sich bei Herrn Vogel für den interessanten Vortrag und schenkte ihm eine Landestreffen-Tasse mit Pralinen.

Festumzug durch die Fußgängerzone
(Von der Stadthalle zur Oberfrankenhalle - ca. 1100 Teilnehmer)
Vor dem Festumzug nahmen viele Gehörlose die Möglichkeit wahr, die Gehörlosengottesdienste zu besuchen.

 


Um 14.00 Uhr hielten Pater Förtsch und Pastoralreferent Albin Zeck aus Bamberg den katholischen Gottesdienst in der Schlosskirche.
Den evangelischen Gottesdienst in der Stadtkirche zelebrierten Pfarrer Joachim Klenk aus Nürnberg und Pfarrerin Annemarie Ritter aus Bayreuth.

 


Nach den Gottesdiensten versammelten sich alle Besucher des Landestreffens vor der Stadthalle zum Festumzug.
Der vierfache Böllerschuss durch die Bayreuther Böllerschützen war das Signal zum Marsch. Alle marschierten durch die Stadt zur Oberfrankenhalle.

 


Begleitet wurde der Festumzug an der Spitze von Oberbürgermeister Dr. Dieter Mronz, Landesvorsitzender Rudolf Gast mit Frau Sigrid, der Präsident des DGB mit Mann Herbert, vom Leiter des Seniorenbeirats der Stadt Jörg Heimler und von der Landesverbandsspitze, von der Schützengilde Altstadt, von der Blasmusik, von der Trachtengruppe "Alt-Bayreuth", von einer Kindertanzgruppe, von gehörlosen Bayreuthern, die als historische Bayreuther Persönlichkeiten verkleidet waren und von sechs Cabrios, in denen ältere Gehörlose Platz nahmen.

 

 

 


Die Hauptrolle beim Zug spielten die Gehörlosenvereine selbst. Man konnte sie an den wunderschön selbst gemachten Schildern erkennen. Nach einer Stunde Marsch kam der Festzug am Ziel an. Alle kehrten in die Oberfrankenhalle zum gemütlichen Beisammensein ein, um ab 19.00 Uhr beim Festabend dabei zu sein. Oberbürgermeister Dr. Mronz wurde vom Helmut Rühr für die tatkräftige Unterstützung beim Erwerb und Umbau des Gehörlosentreffs zum Ehrenmitglied des Gehörlosenvereins Bayreuth geehrt. Darüber freute sich Dr. Mronz sehr und sagte weitere Unterstützung zu.

Festabend
(Oberfrankenhalle, ca. 1.000 Teilnehmer)

Zu Beginn des Festabends um 19.00 Uhr begrüßte der Vorsitzende des Gehörlosenvereins Helmut Rühr alle Gehörlose aus ganz Bayern und die Ehrengäste, insbesondere den Leiter des Sozial- und Personalreferats der Stadt Bayreuth Dr. Gerhard Böhner, da Oberbürgermeister Dr. Mronz verhindert war.

 


Rühr bedankte sich bei allen für den ganz tollen Festumzug und gab bekannt, dass zu jeder vollen Stunde eine Verlosung stattfindet. Der Hauptpreis ist der Begegnungsaufenthalt in Oberstdorf für zwei Personen. Weitere Preise sind Hotelaufenthalte in Bayreuth und Sachpreise. Der Erlös der Verlosung soll für das Afrikaprojekt verwendet werden. Durch den ganzen Abend führte der gehörlose Moderator Thomas Kufner. Nach der ersten Verlosung hielt der Landesvorsitzende Rudolf Gast eine Ansprache, ließ das Landestreffen noch einmal Revue passieren.

 


Den ganzen Abend begleitete die Musikband "Franken-Sound". Es tanzte eine hörende Frau vom Turnverein Bayreuth mit Gebärden. Sie hat den Tanz extra für das Landestreffen einstudiert. Die Musik zu diesem Tanz wurde von "Franken-Sound" eigens komponiert. Nachdem die "Alt-Bayreuther" mit einem Volkstanz auftraten, richtete Dr. Böhner einen Gruß von der Stadt Bayreuth an alle und erzählte von der teils schwierigen Zusammenarbeit mit Helmut Rühr bei dem Erwerb und Umbau des Gehörlosentreffs an der Bismarckstrasse. Rühr bedankte sich bei Dr. Böhner mit einem Präsentkorb. Als die zweite Verlosung mit der "Lottofee" Dr. Böhmer vorüber ging, richteten die Präsidentin des Deutschen Gehörlosenbundes Gerlinde Gerkens und der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft zur Förderung Gehörloser und Schwerhöriger Dr. Ulrich Hase ein Grußwort an die Festteilnehmer.

 


Beide zeigten sich von Bayern ganz begeistert. Gerkens gab bekannt, dass die Bundestagung des Deutschen Gehörlosenbundes im Jahr 2005 in Bayreuth stattfinden wird. Bevor die dritte Verlosung stattfand, traten nochmals die "Alt-Bayreuther" auf. Wie schon in den vergangenen zwei Tagen wurden die Gäste aus Uganda vorgestellt. Rudolf Gast bedankte sich für die großartige Unterstützung, die alle von der Gehörlosenschule in Masaka erfahren durften, sei es finanziell oder ideell. Frau Sigrid Gast, Mitarbeiterin beim Landesverband überreichte der Direktorin der Schule Schwester Immaculate Rose alte, nicht mehr verwendete Hörgeräte für die Kinder.

 

 

 


Diese Hörgeräte müssen aber erst mal repariert und überprüft werden. Schwester Immaculate war von dem Geschenk sehr gerührt und bedankte sich bei Frau Gast und nochmals bei allen für die Unterstützung. Eines der Höhepunkte war der Auftritt des Berliner Gehörlosentheaters. Zwei Männer und eine Frau spielten das Stück von einer Schaufensterpuppe, die sich nach dem Aufziehen bewegt. Nun kam es zu der vierten Verlosung. Danach kamen Thomas Zeidler und die "Deaf-Biker" auf das Podium, um den Gästen aus Uganda eine Spende von 50,00 Euro zu überreichen. Das Berliner Gehörlosentheater machte seine zweite Aufwartung mit einem Stück, das von zwei Matrosen, die eine schöne Frau begehrten, handelte.
Bei der Musik vom "Franken-Sound" klang der Festabend aus.

 



Sonntag, 13. Juni 2004
Ausklang im Gehörlosentreff

 


Am Sonntagvormittag trafen sich zahlreiche Gehörlose zum Weißwurst-Frühschoppen im Gehörlosentreff und zu einem gemütlichen Beisammensein.
Um ca. 11.00 Uhr fuhr der Landesvorstand mit einigen Mitarbeitern des GV und GSV Bayreuth mit einer Gruppe Berlinern zum Postamt.

 


Es wurde ein letztes Gruppenfoto von der Protest-Aktion gemacht, dann landeten die vielen Postkarten im Briefkasten, adressiert an Frau prof. Dr. Miriam Meckel, die für die Koordinierung der Rundfunkgebühren zuständig ist. Wir hoffen auf ein positives Ergebnis der Ministerpräsidentenkonferenz!
Am Nachmittag verabschiedeten sich alle, um wieder nach Hause zurückzukehren.

Bericht von Gerhard Jandy
Fotos: Bernd Hansmann und Günter Hein
Zusammengestellt: Sigrid Gast

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